4. Oktober, 8 Uhr morgens. Der SBB-Zug fährt nach Zürich, besser gesagt nach Kloten, zum Airport. Wieso eigentlich so früh, wenn der Abflug erst 12:10 ist? Ach, Schule.

Die Sprachreise nach England stand vor der Tür. Begonnen hats mit einem lustigen Mix aus Gefühlen. Einerseits hatte man Bedenken, wie die Gastfamilie sein wird, ob man an einem guten Ort unterkommt, anderseits war man aber auch total gut gelaunt, weils 2 Wochen nach England ging. Dort wohnen, dort leben, Engländer sein.

Normalerweise dauert mein Flughafenaufenthalt 1-2h, ohne Check-in-Gepäck manchmal auch weniger. Da wir aber weder ein PNR noch sonstige Angaben zum WebCheckin bekommen hatten, mussten wir an den Gruppenschalter. Ich kann mir nicht erklären, wie man eine Stunde fürs Checkin braucht, die Tickets fast vergessen kann und mit den Ausweisen aller Schüler rumlaufen kann. Aber eben, Organisation der Lehrer. Nachdem dieses Chaos dann geregelt war gings am Airport relativ flott und schon bald hob der Flieger ab nach London Heathrow. Dort angekommen kurz den Pass in den Selfservice-Einreiseautomat gehalten und ich war drin, wieso auch anstehen?

Die SIM-Karte von EE gabs aus dem Automaten und so war meine Dauerverbindung ins Netz gesichert. Ja, ich bin ein Suchthaufen. Aber schon auf der Busreise nach Exeter, welche ca. 4-5h dauerte wars von Nutzen, es wurde nie langweilig.

In Exeter angekommen wurden wir auch schon von den jeweiligen Gastfamilien abgeholt. Meine Gastmutter war echt genial und wir hatten von Anfang an einen guten Draht zueinander. Ich habs auch schon nach 3 Minuten da geschafft, mich als “nicht-Engländer” zu outen, indem man davon ausgeht, dass die Autos das Steuerrad auf der gleichen Seite haben wie wir. (England hat den Linksverkehr.)

Zum Haus gings dann relativ schnell, typische englische Häuser, so richtig gemütlich. Mein Zimmer war relativ klein, aber extrem gemütlich. Einer TV, Internet, ein bequemes (!) Bett und abends gabs wirklich gutes Essen. (Was man ja in England nicht immer erwarten kann *man munkelt*) Die Busstation war direkt vor dem Haus und somit war der Schulweg oder abends ins Pub auch kein Problem. Aufstehen musste man erst um 8, welcher Unmensch würde in England auch auf die Idee kommen früher mit der Schule anzufangen? Niemand. Also perfekt für mich, da ich überhaupt kein Frühaufsteher bin.

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Mein Zimmer bei der Gastfamilie

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Meine Sicht jeden Morgen beim aufstehen

Die Schule war gut, die Lehrer nett und motivierend. Auch wenns vom Schwierigkeitsgrad nicht wirklich anstrengend war. Die Gastfamilie beurteilte mein Englisch als “excellent”, jedoch sei’s das US-Englisch vom Akzent her. Dies bestätigte dann später auch das Diplom. Nice to hear, right?

Die Abende haben wir eigentlich alle in Pubs verbracht, was jeden Tag tolle Momente geschaffen hat. Ein (zwei, drei..) gutes Bier oder einen Gin-Tonic und der Abend konnte beginnen. Die einen spielten Karten, die andern unterhielten einander. Die Preise waren für das sonst relativ teure England total okay, aber ich glaube aus Schweizer Sicht wird das etwa überall der Fall sein..

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Eine heisse Schokolade nach der Schule

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Die “Kuppel” des Imperials Pub

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Meine Schule, Globe English Centre

Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Es war echt genial und ist sehr empfehlenswert. Exeter ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Pubs und anderen Aktivitäten, welche man nutzen kann. Es gibt auch viel zu shoppen, wenn man will. Exeter ist keine Touristenstadt, ergo findet man fast keine Souvenirs, wenn mans mit London vergleicht. Das Wetter hats fast immer gut gemeint, somit gabs nur etwa an zwei Abenden Regen.

Der Rückflug war dann schon fast unspektakulär, da wir das Checkin und somit WebCheckin selber machen konnten. Wenige Klicks, Handyticket, Gepäckabgabe, durch die Kontrolle und Abflug. Easy.

– Jan, 25. Oktober 2015